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zu Dissoziative Amnesie _____zur Übersicht der Geistesstörungen ____zu Multiple Persönlichkeitsstörung

 

D i s s o z i a t i v e _F u g u e

Das Hauptmerkmal der Dissoziative Fugue ist ein plötzliches, unerwartetes Weggehen von zu Hause oder vom gewohnten Arbeitsplatz, verbunden mit der Unfähigkeit, sich an seine gesamte oder an Teile der Vergangenheit zu erinnern.

Dies ist mit Verwirrung über die eigene Identität oder mit der Annahme einer neuen Identität verbunden.

Die Störung tritt nicht ausschließlich im Verlauf einer Dissoziativen Identitätsstörung auf und geht nicht auf die direkte körperliche Wirkung einer Substanz oder eines medizinischen Krankheitsfaktors zurück.

Die Symptome müssen in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen verursachen.

Das Weggehen kann von kurzen Ausflügen von nicht zu langer zeitlicher Dauer (d.h. Stunden oder Tage) reichen, bis zu weitreichenden, in der Regel unauffälligen Wanderungen über eine lange Zeitspanne (z. B. Wochen oder Monate), wobei einige Personen zahlreiche nationale Grenzen überschreiten und Tausende von Meilen reisen. Während einer Fugue erscheinen die Personen in der Regel psychopathologisch unauffällig und erregen keine Aufmerksamkeit. Klinisch auffällig werden sie dann gewöhnlich ab einem gewissen Punkt aufgrund der Amnesie für frühere Ereignisse oder eines Mangels an Bewusstheit für die eigene Identität. Kehrt die Person zu dem Zustand vor der Fugue zurück, so kann es zu einem Gedächtnisverlust für die Ereignisse während der Fugue kommen.

Meist kommt es bei der Fugue nicht zur Herausbildung einer neuen Identität. Wird jedoch eine solche angenommen, so ist sie gewöhnlich durch geselligere und weniger zurückhaltende Züge als die frühere Identität gekennzeichnet. Die Person kann einen neuen Namen annehmen, eine neue Wohnung beziehen und sich in komplexen sozialen Aktivitäten engagieren und gut integriert sein, so daß das Vorhandensein einer psychischen Störung nicht zu vermuten ist.

Nach der Rückkehr zu dem Zustand vor der Fugue kann eine Amnesie für traumatische Erlebnisse in der Vergangenheit der Person beobachtet werden (z. B. nach Beendigung einer langen Fugue weist ein Soldat eine Amnesie für seit Jahren zurückliegende Kriegserlebnisse auf, bei denen sein bester Freund getötet wurde). Es kann zu Depression, Dysphorie, Trauer, Scham, Schuldgefühlen, psychischer Belastung, Konflikten sowie suizidalen und aggressiven Impulsen kommen. Die Person kann wie beim Ganser-Syndrom annäherungsweise richtige Antworten auf Fragen geben (z.B. 2 plus 2 ergibt 5). Ausmaß und Dauer der Fugue beeinflussen das Ausmaß weiterer Probleme, wie Verlust des Arbeitsplatzes oder schwerwiegende Auseinandersetzungen im persönlichen oder familiären Bereich. Personen mit einer Dissoziativen Fugue können eine Affektive Störung, eine Posttraumatische Belastungsstörung oder eine Störung im Zusammenhang mit Psychotropen Substanzen aufweisen.

 

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